Selbstverständnis Café Noir


Café Noir
selbstverwaltet, unkommerziell, utopistisch
Als Kollektiv möchten wir mit dem Cafe Noir Raum bieten für Begegnung, Diskussion und Organisierung.
Dieser Raum soll dabei kein weiterer kommerzieller Veranstaltungsraum sein, sondern ein Stück Utopie. Ein Café
in dem Menschen sich aufhalten kann, ohne etwas konsumieren zu müssen. Ein Ort an dem Entscheidungen im
Konsens getroffen werden und niemand überstimmt wird. Ein Umsonstladen wo nicht mehr gebrauchtes
verschenkt und nicht verkauft wird. Ein selbstverwalteter Ort ohne Angestellte den viele mitgestalten können. Ein
Ort an dem neue Konzepte für ein besseres Miteinander ausprobiert werden.
Wir wollen einen Veranstaltungsraum für vieles und einen Treffpunkt für Menschen und Gruppen schaffen.
Gemeinschaftlich und im Konsens entscheiden wir über Programm, Angebot und Nutzung des Raumes. Das Cafe
lebt dabei von Eigeninitiative, also durch das Tätig werden von Menschen, die den Raum mit Leben und Inhalt
füllen wollen.
Wir möchten damit einen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft leisten – hin zu mehr Freiheit, ohne
Herrschaft von Menschen über Menschen. Daher ist es wichtig, dass wir gemeinsam Werte und Haltungen
erarbeiten, diskutieren und hinterfragen.
Wir verstehen uns als:


Diskriminierungssensibel
Diskriminierung ist vielfältig und fest in unserer Gesellschaft verankert. Auch wir sind als Teil dieser Gesellschaft
nie frei von Fehlern und Vorurteilen. Das Cafe Noir will einen Raum schaffen, in dem sich alle wohl fühlen können.
Damit das gelingen kann, müssen wir dem Thema Diskriminierung sensibel begegnen und anerkennen, dass
Menschen Fehler machen. So können wir Diskriminierung konstruktiv thematisieren und uns unsere eigenen
Anteile bewusst machen. Auf diese Weise wollen wir versuchen, unsere eigenen diskriminierenden Verhaltens- und
Denkweisen schrittweise abzulegen.


Repressionskritisch
Wir stehen kritisch gegenüber Institutionen und Personen, für die Diskrimierung und Gewalt Teil ihres politischen
Verständnisses oder ihrer beruflichen oder politischen Praxis sind. In unserer Praxis wollen wir Übergriffe und
Grenzüberschreitungen als etwas verstehen, dem wir aktiv begegnen und mit dessen Entstehung, Kontext und
Auswirkung wir uns beschäftigen müssen. Am Ende steht dabei die Wiedergutmachung, nicht die Vergeltung, als
Ziel.
Wir stehen solidarisch hinter Betroffenen von Diskriminierung und Übergriffen.


Raum für kritische Kultur
Das Café Noir will auch ein Raum sein, in dem gesellschafltiche Verhältnisse kritisch hinterfragt und Alternativen
diskutiert werden sollen. Die Veranstaltungen im Cafe sollen Raum für vielfältige Perspektiven unterschiedlicher
Menschen und Gruppierungen geben und keinem inhaltlichen Dogma folgen. Inhalte sollen analysiert, diskutiert,
Ideen daraus entwickelt, umgesetzt, verworfen werden – auf Augenhöhe und im gegenseitigem Respekt.
Unsere Veranstaltungen sind konfessionslos und parteiunabhängig. Ziel der Veranstaltungen ist weder
Selbstdarstellung noch irgendeinen Profit zu erzielen.


Raum des Von-Einander-Lernens
Um auf Augenhöhe miteinander umgehen zu können, halten wir es für wichtig Hierarchien aufzuzeigen, zu
reflektieren und Konzepte zu entwickeln, wie Hierarchien abgebaut werden können. Auch das Cafe Noir ist nicht
frei von Hierarchien – Hierarchien entstehen durch unterschiedlich intensives Engagement, Alter, Erfahrung,
Bildung, Ausbildung und vieles mehr. Gleichzeitig bieten diese Unterschiede die große Chance voneinander lernen
zu können, neue Perspektiven kennen zu lernen und dadurch den eigenen Horizont stetig zu erweitern.
Zudem können wir so gemeinsam Wissen und Fähigkeiten erlernen, die uns sowohl bei unserer persönlichen
Entwicklung als auch bei unserer politischen Arbeit unterstützen. Durch diesen Wissensaustausch wollen wir
(Wissens-)Hierarchien abbauen und zu mehr Selbstbestimmung und Freiheit gelangen.

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